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Aktuelles

Mehr als ein Viertel der Bevölkerung in Österreich hat Migrationshintergrund. Dieser Anteil ist seit 2015 kontinuierlich von 21,4 % auf 27,8 % gestiegen. Österreichs Bevölkerung wächst seit Jahrzehnten nur durch Zuwanderung und würde sich angesichts negativer Geburtenbilanzen ohne Zuwanderung langfristig auf das Niveau der 1950er-Jahre verringern. Drei Viertel der im Ausland Geborenen leben nicht nur hier, sondern fühlen sich Österreich auch zugehörig, so die Bilanz von Statistik Austria bei der Präsentation des Statistischen Jahrbuchs Migration & Integration 2025.

Der Bildungsgrad der Bevölkerung mit Migrationshintergrund hat sich im längerfristigen Vergleich deutlich verbessert. 2024 hatte weniger als ein Viertel (23 %) der 25- bis 64-Jährigen Pflichtschule als höchsten Bildungsabschluss, 50 % hatten einen mittleren oder höheren Bildungsgrad und 27 % einen Hochschulabschluss. In der ersten Generation der Zugewanderten lag der Anteil der Personen mit maximal Pflichtschulabschluss bei 24 %, bei der zweiten Generation bei 17 %. Dafür erhöhte sich in der zweiten Generation der Anteil an mittleren Qualifikationen (Lehre, BMS) auf 45 % – gegenüber 28 % bei der ersten Generation – und näherte sich damit dem Anteil in der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund (52 %) an. Personen der ersten Zuwanderungsgeneration hatten häufiger (28 %) eine akademische Ausbildung als die der zweiten Generation (18 %) und als Personen ohne Migrationshintergrund (22 %).

Die Erwerbstätigenquote von Personen mit Migrationshintergrund war 2024 mit 69 % um 7,4 Prozentpunkte geringer als jene der erwerbsfähigen Bevölkerung ohne Migrationshintergrund. Geringer war die Quote unter Personen mit Migrationshintergrund aus Drittstaaten (64 %). Frauen mit Migrationshintergrund aus Drittstaaten hatten gegenüber allen erwerbsfähigen Frauen eine deutlich geringere Erwerbseinbindung (60 % gegenüber 71 %). Besonders niedrig war diese bei Frauen mit Migrationshintergrund aus Afghanistan, Syrien bzw. Irak mit 24 %, gefolgt von Frauen mit türkischem Migrationshintergrund mit 56 %.  

Die Erwerbstätigenquote der Frauen ohne Migrationshintergrund war bis zu einem Alter von 54 Jahren höher als die von Frauen mit Migrationshintergrund. Einzig im Alter von 55 bis 64 Jahren wiesen Frauen mit Migrationshintergrund aus den EU-, EFTA-Staaten bzw. dem Vereinigten Königreich (GB) (55 %) eine höhere Erwerbsbeteiligung auf als Frauen ohne Migrationshintergrund (53 %).

Der Bildungsstand der Erwerbstätigen war sehr heterogen und abhängig von der Herkunftsregion. Einerseits war der Anteil der Erwerbstätigen, die maximal einen Pflichtschulabschluss aufwiesen, bei ausländischen Staatsangehörigen 2024 deutlich höher (18 %) als bei österreichischen Staatsangehörigen (7 %). Dies galt insbesondere für Erwerbstätige aus der Türkei (54 %) und dem ehemaligen Jugoslawien außerhalb der EU (30 %).

Andererseits wiesen ausländische Erwerbstätige mit 32 % auch einen deutlich höheren Anteil an Akademiker:innen auf als österreichische Erwerbstätige (25 %). Erwerbstätige aus den EU-Staaten vor 2004, EFTA-Staaten bzw. dem Vereinigten Königreich (GB) hatten mit einem Akademiker:innenanteil von 51 % den höchsten Bildungsgrad.

Bei Fachkräften mit mittlerer Qualifikation war der Anteil unter Erwerbstätigen aus dem ehemaligen Jugoslawien (außerhalb der EU) mit 44 % besonders hoch.

Im Jahr 2023/24 wurde bei 9.600 Personen eine Bewertung/Anerkennung von im Ausland erworbenen Qualifikationen vorgenommen. Beinahe die Hälfte entfiel auf Staatsangehörige der EU, weitere 10 % entfielen auf im Ausland erworbene Qualifikationen von österreichischen Staatsangehörigen. Bewertet/anerkannt wurden vor allem universitäre Ausbildungen (54 % der Fälle), gefolgt von mittleren Qualifikationen (28 %).

Pressemitteilung der Statistik Austria, 16. Juli 2025

Statistisches Jahrbuch Migration & Integration 2025