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Aktuelles

Vor kurzem wurde die Studie „Dequalifizierung am Wiener Arbeitsmarkt“, durchgeführt durch das Institut für Höhere Studien, im Auftrag des AMS Wien, der MA 23 – Wirtschaft, Arbeit und Statistik und dem Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (waff).

Der Begriff „Dequalifizierung“ adressiert unter anderem einen Prozess in dem aufgrund unterschiedlicher Verursachungszusammenhänge Personen bereits erworbene (berufliche) Fähigkeiten und Qualifikationen, meist über einen längeren Zeitraum hinweg, nicht anwenden können und diese deshalb sukzessive verloren gehen und/oder am Arbeitsmarkt an Wert verlieren. Im Rahmen des Qualifikationsplans Wien 20301wurde die Bearbeitung des Themas Dequalifizierung auf die Agenda gesetzt und eine umfassendere Zielgruppe von Personen, die von Dequalifizierung betroffen sind, formuliert.

In der Studie mit Fokus auf den Wiener Arbeitsmarkt wurde das Themenfeld Dequalifizierung aus unterschiedlichen Perspektiven untersucht und auf dieser Basis potenzielle Handlungsfelder identifiziert.

Die Betroffenheit unterscheidet sich markant nach soziodemografischen Merkmalen, insbesondere nach Migrationshintergrund, Staatsbürgerschaft und Bildungsabschluss, weniger nach Geschlecht und kaum nach Altersgruppen.

Erwerbspersonen mit ausländischer Staatsbürgerschaft (26,8 %), mit Migrationshintergrund (24,3 %) sowie mit mittlerem Bildungsabschluss (Lehre/BMS: 23,5 %) haben ein stark überhöhtes Dequalifizierungsrisiko, während es bei Personen mit Hochschulabschluss (5,8 %), ohne Migrationshintergrund (6,9 %) sowie mit österreichsicher Staatsbürgerschaft (9,3 %) stark unterdurchschnittlich ist.

Vor dem Hintergrund der empirischen Ergebnisse der Untersuchung wurden abschließend zentrale Handlungsfelder der politischen Problembearbeitung identifiziert. Dabei wurde konzeptionell zwischen eher präventiv orientierten Ansätzen und Maßnahmen einerseits und zwischen eher kurativ orientierten andererseits unterschieden.

Zu den präventiven Handlungsfeldern gehören unter anderem Berufsorientierung, Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Berufs- und Betreuungsarbeit, Gesundheitsprävention und eine ausreichende materielle Absicherung im Rahmen der Suche nach einem passenden Arbeitsplatz.

Kurative Handlungsfelder betreffen die berufliche Umschulung bzw. Requalifikation und die materielle Absicherung während solcher Programme, Berufsanerkennung und die Förderung von Sprachkenntnissen, die Information zur Verfügbarkeit individueller sozialer Dienstleistungen und Unterstützungsangeboten sowie ein damit in Zusammenhang stehendes Case-Management.

Dequalifizierung am Wiener Arbeitsmarkt (Download)